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Application Note

Aluminium-Elektrolyt-Kondensatoren für den DC-Link in Onboard-Chargern

Herausforderungen für Aluminium-Elektrolyt-Kondensatoren in Onboard-Chargern

Der Zwischenkreis-Kondensator muss nicht nur die Kapazitätsanforderungen des Systems erfüllen, sondern auch den ständig steigenden Rippelströmen standhalten, da die Leistungsdichten der OBCs stetig steigen. Infolgedessen treten höhere Verlustleistungen auf, die das gesamte System aufheizen, was zu Leistungseinbußen und einer verkürzten Lebensdauer führen kann. Um wettbewerbsfähig zu sein, ist daher zwangsläufig ein Kühlsystem erforderlich, das auch mit den DC-Link-Kondensatoren verbunden ist. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, hat TDK die neue Large Size Serie B43652* für OBC-Anwendungen entwickelt, die für die Basiskühlung optimiert ist und alle oben genannten Anforderungen sehr gut vereint.

Abbildung 1. Herausforderungen beim Onboard-Chargern

Erfordernisse an das Wärmemanagement

Die richtige Wahl des Zwischenkreiskondensators hängt von mehreren Parametern ab. Die Nennspannung (VR) ergibt sich aus der Betriebsspannung des OBC und muss die mittlere und die Spitzenwelligkeits-Spannung abdecken. Für Systeme >500 V können in Reihe geschaltete Kondensatoren in Betracht gezogen werden. Der Nenn-Ripplestrom IR, die erforderliche Lebensdauer und der Betriebstemperaturbereich ergeben sich aus dem Einsatzprofil des OBC. Der Betriebstemperaturbereich muss die erwarteten Umgebungstemperaturen über die gesamte Lebensdauer abdecken.
Während einige Anforderungen vorgegeben sind und kaum verändert werden können, können einige Eigenschaften entweder durch den Lieferanten oder den Kunden optimiert werden. Die Lebensdauer eines Aluminium-Elektrolyt-Kondensators wird hauptsächlich durch seine Kerntemperatur beeinflusst. Generell lässt sich sagen, dass hohe Rippleströme und erhöhte Umgebungstemperaturen den Kondensator stark aufheizen und somit die Lebensdauer verringern. Basierend auf der Arrhenius-Gleichung kann man als Faustregel von einer Lebensdauerkürzung von 50 % ausgehen, wenn die Kerntemperatur um 10 K ansteigt. Um die Kerntemperaturen bei gleichen Lastbedingungen zu senken, kann der ESR des Bauelements reduziert und das thermische Management optimiert werden. Mit der Serie B43652* hat TDK einen Kondensator entwickelt, der sowohl einen sehr niedrigen ESR als auch einen verbesserten thermischen Innenwiderstand über die gesamte Lebensdauer aufweist. Mit einem externen Kühlsystem, das für einen effizienten Wärmetransfer zwischen dem Becherboden des Kondensators und dem Kühlkörper sorgt, kann die maximale Leistungsfähigkeit des Kondensators bereitgestellt werden, d.h. eine hohe Ripplestrom-Belastbarkeit bei deutlich erhöhter Lebensdauer. Aus wirtschaftlicher Sicht sind derartige Optimierungen immer vorzuziehen gegenüber der Verwendung von mehreren parallel geschalteten Kondensatoren oder Kondensatordesigns mit längerer Nennlebensdauer.

Abbildung 2. Schlüsselfaktoren, die die Nutzungsdauer beeinflussen

Inneres Design und Kondensatorkühlung

Im Inneren eines Aluminium-Elektrolyt-Kondensators befindet sich ein Wickelelement, das in axialer Richtung eine wesentlich höhere Wärmeleitfähigkeit aufweist als in radialer Richtung. Um eine Möglichkeit für eine Bodenkühlung zu erhalten, wurde diese Wärmeleitfähigkeit in axialer Richtung bei der Serie B43652* weiter verbessert. Ein direkter Metallkontakt zwischen dem Wickelelement und dem Boden verringert den Wärmewiderstand vom Hotspot zum Boden, und die verbesserte Stabilität des Bodens selbst verhindert ein Ausbeulen während der Lebensdauer, das diese thermische Verbindung beeinträchtigen würde. Da die Unterseite des Kondensators normalerweise eine Druckentlastungsöffnung enthält, die durch einen Kühlkörper blockiert würde, wurde diese an die Seitenwand des Kondensators verlegt. In Summe handelt es sich bei der neuen Serie B43652* von TDK um einen seitlich belüfteten Kondensator für OBC-Anwendungen mit einer Option zur Bodenkühlung.

Abbildung 3. Interner Aufbau eines Aluminium-Elektrolytkondensators und sein Einfluss auf die Wärmeableitung

Die Verbesserungen durch diese Konstruktionsänderungen sind in Abbildung 4 zu sehen. Bei einem Standardkondensator von 35 x 40 mm beträgt der innere Wärmewiderstand in axialer Richtung 4,49 K/W, während er bei dem verbesserten, seitlich belüfteten Design der Serie B43652 auf 0,6 K/W reduziert ist. Auch der Gesamtwärmewiderstand vom Kern zur Umgebung wird durch den Metallkontakt zwischen dem Wickelelement und dem Becherboden um 20% von 15,1 K/W auf 12 K/W reduziert.

Abbildung 4. Vergleich der Rth-Werte eines 35 x 40 mm großen Kondensators mit Bodenbelüftung (links) und Seitenbelüftung (rechts)

In Abbildung 5 ist ein Vergleich der thermischen Simulationen (Temperatur und Wärmestrom) des unten belüfteten Designs mit natürlichem Anschluss (links) und des seitlich belüfteten Designs mit Bodenkühlung (rechts) dargestellt.
Bei einer Leistung von 1 W pro Kondensator und 85 °C Umgebungstemperatur wird bei der ungekühlten Version eine Kerntemperatur von 106 °C bis 109 °C erreicht. Betrachtet man dasselbe Szenario mit dem seitlich belüfteten Design und einer Bodenkühlung, so erhöht sich die Kerntemperatur der Kondensatoren bei einer Kühlkörpertemperatur von 85 °C nur um 3 K auf 88 °C. Dies ist etwa 20 K geringer als beim ungekühlten Design und bedeutet eine Verlängerung der Lebensdauer um etwa 200 %.
Vergleicht man die Wärmestromsimulationen, so wird deutlich, dass der Wärmeübergang beim bodengekühlten Szenario hauptsächlich über den Becherboden erfolgt. Es ist ein Gradient in axialer Richtung zu erkennen, der eine schwache Wärmeübertragung auf der Leiterplattenseite und eine starke Wärmeübertragung auf der Unterseite aufweist. Die ungekühlte Version weist einen Gradienten in die andere Richtung auf, die Wärmeübertragung erfolgt hauptsächlich in Richtung der Leiterplatte. Daher zeigt das ungekühlte Design einen schwachen Wärmestrom durch die Unterseite und außerdem einen asymmetrischen Wärmestrom für die mittleren Kondensatoren. Während die ungekühlte Version eine Spreizung der Kerntemperaturen aufweist, d. h. eine thermische Asymmetrie mit höheren Kerntemperaturen der mittleren Kondensatoren, gibt es bei der basisgekühlten Version keine solche Spreizung, was zu einem deutlich geringeren Eskalationsrisiko führt.

Abbildung 5. Thermische Simulation einer Kondensatorbatterie unter Berücksichtigung der ungekühlten Standardausführung und der Ausführung mit Seitenbelüftung und Kühlung

Die allgemeinen Verbesserungen, die in einer OBC-Anwendung erreicht werden können, sind in Abbildung 6 dargestellt. Vergleicht man zwei B43652*-Kondensatoren gleicher Größe, Nennspannung und Nennkapazität, so kann der basisgekühlte Kondensator 85 Prozent mehr Ripplestrom verkraften als der gleiche Entwurf mit nur natürlicher Konvektion. Während der Kondensator mit natürlicher Konvektion einen maximalen Ripplestrom IAC,max von 6,11 A erreicht, erreicht die basisgekühlte Version 11,28 A. Darüber hinaus können zwei bodengekühlte Kondensatoren bei gleichen Lastbedingungen dem Einsatzprofil fast zweimal so lange standhalten wie vier ungekühlte Kondensatoren.
Anhand dieser Ergebnisse wird deutlich, dass die Lage Size Kondensatoren der Serie B43652* von TDK für OBC-Anwendungen mit Bodenkühlung optimiert sind und die Anzahl der Kondensatoren in der Zwischenkreis-Kondensatorbank erheblich reduzieren können, was diese Serie nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich interessant macht.

Abbildung 6. Vergleich von natürlicher Konvektion und Bodenkühlung

Produktlinks

Klicken Sie auf die Serien B43649* und B43652*, um detaillierte Informationen zu erhalten.

Serie Anmeldung Marke Obere Betriebstemp. / °C Terminal AEC-Q200 Artikel Nr.
Verzeichnisse
B43649* Automobilindustrie EPCOS 105 Snap-in
B43652* Automobilindustrie EPCOS 105 Snap-in